Cyndi Lauper: 70 laute Jahre
Ihre Karriere begann vor 40 Jahren mit "Girls Just Want to Have Fun" - und wurde in den letzten Jahren sehr politisch. Nun wird Cyndi Lauper 70. Wofür kämpft sie heute?
Ihre Karriere begann vor 40 Jahren mit "Girls Just Want to Have Fun" - und wurde in den letzten Jahren sehr politisch. Nun wird Cyndi Lauper 70. Wofür kämpft sie heute?
Die junge New Yorker Göre Cyndi Lauper verließ schon in den 70ern (angeblich im Streit) ihr Elternhaus um mit Coverbands im Nachtleben von Manhattan schmale Gagen einzufahren. Erst 1983 kam mit "Girls Just Want to Have Fun" für sie der absolute Durchbruch. MTV machte Cyndi Lauper zum populären Gegenentwurf der 70er-Pop-Diven. Sie wurde zum Vorbild einer ganzer Generation selbstbewusster Mädchen.
Cyndi Lauper wurde zu einem der ikonischsten Gesichter der 80er - auch weil ihre Karriere ab 1990 ins Stocken geriet. Zumindest musikalisch war ein bisschen die Luft raus, während andere Damen der 80er noch weiter gut Kasse machen, wie zum Beispiel Madonna oder Whitney Houston.
Es waren andere Themen, die für Cyndi Lauper wichtig wurden. So gründete sie 2008 den True Colors Fund (später True Colors United). "True Colors" war nämlich zu einer Hymne der Lesben- und Schwulenbewegung geworden. Für Cyndi Lauper hatte der Song "True Colors" eine ganz persönliche Bedeutung: er war in Erinnerung an ihren Freund Gregory Natal entstanden, der an AIDS verstorben war. Der Song aus dem Jahr 1986, der ja eigentlich nicht ursprünglich als Statement der Homo-Szene gedacht war, wurde schließlich noch in einem entsprechenden Werbespot verwendet. Der Werbefilm unterstützte die Gesetzgebung gegen die damaligen Hate Crimes (Verbrechen gegen Angehörige sexueller Minderheiten). "True Colors" wurde einfach zur zentralen Aussage für Cyndi Lauper.
Die True Colors United-Stiftung setzt sich für die Gleichberechtigung Homosexueller ein. Leider berichten Medien ja auch heute fast täglich von Übergriffen auf Mitglieder der LGBTQIA+-Community, auch in Ländern der ersten Welt. Die Situation in Schwellenländern ist bekanntermaßen noch deutlich schlimmer.
Später wurde der Fokus der True Colors United-Stiftung etwas konkreter. Es geht nun um die Unterstützung obdachloser Homosexueller in den USA. Dabei hat die True Colors United-Stiftung eine sehr erfolgreiche Aufklärungskampagne gefahren: oft sind es die familiären und gesellschaftlichen Probleme, die insbesondere schwule und lesbische Jugendliche in die Obdachlosigkeit drängen. Ein Thema steht in Verbindung mit der Landflucht der betroffenen Jugendlichen, die in die (vermeintlich toleranten) Städte flüchten, um dort festzustellen, dass sie keinerlei Unterstützung bekommen - und in der Konsequenz auf der Straße landen. LGBTQIA+-Jugendliche haben laut der Stiftung eine 120% höhere Wahrscheinlichkeit obdachlos zu werden. Cyndi Lauper berichtet zudem, dass sich in den USA nach Schätzungen 7% der Gesellschaft LGBTQIA+ zurechnen. Aber der LGBTQIA+-Anteil der jungen Obdachlosen liegt bei schockierenden 40%.
Vor wenigen Wochen war Cyndi Lauper übrigens Gast im Weißen Haus in den USA. Der "Respect for Marriage Act" wurde durch Präsident Joe Biden wirksam. Im Presseraum lobte Cyndi Lauper das Gesetz zum Schutz gleichgeschlechtlicher Ehen: "Jetzt dürfen wir lieben, wen wir lieben." Das Gesetz gilt als Meilenstein im Kampf gegen Diskriminierung. Dass der Kampf dafür nicht beendet ist, stellte Cyndi Lauper noch im März diesen Jahres fest: "Gleichbehandlung muss für alle gelten, ansonsten ist niemand wirklich gleich. Man muss einfach weiter für Bürgerrechte kämpfen", erklärte Cyndi Lauper angesichts einiger queerfeindlicher Gesetzentwürfe der Republikanischen Partei in den USA.
Aber auch Frauenrechte treiben Cyndi Lauper um. Aus ihrem Songtitel "Girls Just Want to Have Fun" ist in den USA längst "Girls just want to have fundamental rights" geworden, dabei geht es im Selbstbestimmung von Frauen und das Recht auf Abtreibung. "Girls just want to have fundamental rights" ist zum Wahlspruch der Bewegung geworden - und aus der frechen Göre, die diesen Song in den 80ern lustig daherträllerte eine respektierte Aktivistin.
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