True Story! Acht 80s-Songs die eine wahre Begebenheit haben
Schon mal gefragt, woher Musiker ihre Songideen nehmen? Oft fiktiv, doch manche Hits aus den 80ern beruhen auf wahren Ereignissen. Hier sind acht solcher Songs mit echtem Hintergrund.
Schon mal gefragt, woher Musiker ihre Songideen nehmen? Oft fiktiv, doch manche Hits aus den 80ern beruhen auf wahren Ereignissen. Hier sind acht solcher Songs mit echtem Hintergrund.
Ein Streit veranlasste Billy Joel 1989 seinen Song „We Didn´t Start The Fire“ zu schreiben. Ein 20 Jahre jüngerer Musiker-Kollege hatte behauptet, Joels Generation hätte in den 50ern eine bessere Kindheit gehabt. Das empfand Billy Joel als unverschämt und da er früher mal Geschichtslehrer werden wollte, packte er aus den Jahren 1949 bis 1989 viele wahre geschichtliche Ereignisse in einen Text. Mit dem Ergebnis des Refrains, der alle Generationen immer wieder betrifft: „Wir haben den Wahnsinn nicht losgetreten“.
Nicht nur als gebürtige Iren ließen die Ereignisse vom 30. Januar 1972 im nordirischen Derry die Mitglieder von U2 nicht kalt. Bei einer Demo für mehr Rechte und gegen die Internierung von Katholiken war es damals zu schweren Krawallen gekommen. Britische Fallschirmjäger eröffneten daraufhin das Feuer, 13 Menschen starben. Das jüngste Opfer war gerade erst 17 Jahre alt. U2 verarbeiteten die Geschehnisse in ihrem Erfolgstitel „Sunday Bloody Sunday“ 1983.
Es müssen nicht immer politische oder geschichtliche Ereignisse sein, die Künstler zu einem Song inspirieren. Cutting Crew-Sänger Nick Van Eede wird bei dem Erfolgstitel „(I Just) Died In Your Arms“ ganz persönlich, als er im Text die Trennung von seiner Freundin und einem One Night Stand mit ihr ein Jahr später und ein gewisses Schuldgefühl verarbeitete. Den Song schrieb er unmittelbar nach dieser besagten Nacht direkt nach dem Aufwachen.
Auch das eigene schlechte Gewissen kann die reale Welt in einen Songtext holen. So gab der Sänger von Marillion Fish an, dass der Titel „Kayleigh“ eine Entschuldigung an seine Ex-Freundinnen sein soll. Angeblich sind auch die darin beschriebenen Dinge wirklich passiert. Zu nennen seien hier die „Kreideherzen an der Schulhofmauer“ oder „Tanzen in Stilettos im Schnee“. „Kayleigh“ ist dabei eine Wortkombination aus den Namen der beiden Ex-Freundinnen „Key“ und „Lee“.
Eddy Grant verarbeitete in seinem Titel „Electric Avenue“ 1982 die sogenannten Brixton-Unruhen, die ein Jahr zuvor in London getobt hatten. Soziale Missstände hatten da vor allem unter karibischen Einwanderern für Auseinandersetzungen mit der Polizei gesorgt. Die Electric Avenue war die erste Straße in dem Londoner Stadtteil, die elektrisch beleuchtet war und ist dabei Metapher für technischen Fortschritt, der im Gegensatz zur sozialen Ungleichheit steht.
Auch der Titel „It´s A Sin“ von den Pet Shop Boys hat einen ganz persönlichen wahren Hintergrund. Sänger Neil Tennant wurde in einer katholischen Schule in Newcastle erzogen. Lange litt er aufgrund der dortigen Regeln an Schuldgefühlen in Bezug auf persönliche und sexuelle Freiheiten. Der Song hinterfragt nicht nur rigide Lehrer, sondern auch die katholische Kirche an sich. Alles dreht sich in dem fröhlich wirkenden und tanzbaren Song deshalb um die ernste Frage, was Sünde ist und was nicht.
„Enola Gay“ hieß das Flugzeug, das 1945 die Atombombe über Hiroshima ausklinkte und tausendfachen Tod auslöste. Der Name des Flugzeugs ging auf den Namen der Mutter des Piloten zurück. Eine Mutter, die Leben schenkt, steht dabei im krassen Widerspruch zur Wirkung der Bombe. OMD griffen dieses brutale Weltereignis auf und machen 1980 mit „Enola Gay“ einen Anti-Kriegssong daraus. Das Wort „Gay“ wurde damals oft miss gedeutet, was unter anderem für Verbannung aus dem Kinderprogramm der BBC sorgte.
Die Australier von Midnight Oil griffen in ihrem Song „Beds Are Burning“ 1987 ein heikles Thema in ihrer Heimat auf: Die Vertreibung der Aborigines. Während einer Tour durchs Land wurden sie mit den schlechten Lebensumständen der Ureinwohner Australiens konfrontiert. Das Schicksal dieser Menschen bewegte Midnight Oil sehr und sie wollten mit dem Lied auf deren Situation aufmerksam machen. So heißt es im Refrain übertragen „How can we sleep, when the beds are burning?“ – wie können wir nur weiterschlafen, wenn unsere Betten brennen.