Erstes deutschsprachiges Soloalbum von Reinhold Heil
„Freiheit Geilheit Männlichkeit“ – Einmal Deutschland, Hollywood und zurück. Der Ex-Keyboarder von Spliff im 80s80s Startalk.
„Freiheit Geilheit Männlichkeit“ – Einmal Deutschland, Hollywood und zurück. Der Ex-Keyboarder von Spliff im 80s80s Startalk.
Ein eigenes Radio für den neuen Sound der 80er. Frische Songs der 80er-Stars, 80s-Hits Remixe und aktuelle Bands, die den Klang ihrer Vorbilder aus den 1980ern anstreben und weiterentwickeln.
Mit Spliff spielte Reinhold Heil in den 80ern Hits wie „Carbonara“ und „Das Blech“, produzierte Nenas erste Alben und stand mit der Nina Hagen Band live auf der Bühne, aus der ja dann die Band Spliff hervorging. Am 30. Mai 2025 hat er sein neues Album „Freiheit Geilheit Männlichkeit“ herausgebracht. Als Vorboten zum Album erschienen bereits die drei Singles „BRO“ (21.02.25), „NFT“ (28.03.25) und „Schwülstiges Pathos“ (25.04.25). Für den Musiker ist es die erste umfängliche Arbeit unter eigenem Namen in deutscher Sprache.
Wenn es um die deutsche Musikszene der 70er und 80er Jahre geht, ist Reinhold Heil zweifellos eine prägende Figur. Reinhold Heil ist nicht nur Keyboarder, sondern gehörte auch zu den kreativen Köpfen der Nina Hagen Band, bekannt für Songs wie „TV Glotzer“, „African Reggae“ und „Auf'm Bahnhof Zoo“. Zudem war er Mitglied bei Spliff, mit Hits wie „Carbonara“, „Deja Vu“, „Herzlichen Glückwunsch“ und „Das Blech“. Als Produzent hat er zahlreiche bekannte Künstler betreut, darunter „Die Ärzte“, „Nena“ und „Mad Romeo“. Seine musikalischen Projekte, wie „Cosa Rosa“ und „Froon“, konnten ebenfalls große Erfolge feiern. Mit Rosemarie Precht (verstorben 1991) von Cosa Rosa war Reinhold Heil liiert.
Geboren am 18. Mai 1954 in Schlüchtern, begann Reinhold Heil schon während seines Studiums, aktiv in Bands zu spielen. Seine musikalische Laufbahn führte ihn vom Jazz über Punk und Pop/Rock bis hin zur Filmmusik – und das nicht irgendwo in Bayern oder Niedersachsen, sondern bis mitten im Herzen Hollywoods!
Wer sich mit der deutschen Musik der 80er Jahre beschäftigt, erkennt schnell, dass der Name Spliff (und damit auch Heil) überall präsent war. Er arbeitete mit Künstlern wie Manfred Maurenbrecher, Ulla Meinecke, Rainbirds, Rio Reiser, Stephan Remmler, Marianne Rosenberg, Stefan Waggershausen, Kim Wilde und sogar Klaus Renft zusammen.
Seine Spezialität sind eingängige Hits sowie sorgfältig produzierte, aufwändige Aufnahmen. Am prominentesten ist sicher seine Mitarbeit bei der Band Spliff. Die Band selbst verschwand 1985 allerdings nahezu spurlos. Letzen Herbst wurde ihr Werk wiederveröffentlicht, erstmals auch im Streaming.
Dazwischen ist viel passiert beim Multitalent Reinhold Heil. Mitte der Neunziger wollte er als Solokünstler durchstarten und hatte sogar ein englischsprachiges Album fertig, aber das Projekt stieß bei der Plattenfirma auf Desinteresse. Reinhold Heil wechselte dann in die Filmwelt. Er schrieb Soundtracks zu Kinoerfolgen wie „Lola rennt“ oder „Das Parfüm“.
Drei Jahrzehnte lang lebte er in Los Angeles und arbeitete dort erfolgreich als Komponist. Der Wunsch, ein deutsches Soloalbum zu machen, kam also erst spät. Über seinen langen Weg von Deutschland über Hollywood und zurück berichtet Reinhold Heil auch über seine gemeinsame Zeit mit Cosa Rosa, Rio Reiser u.v.m. im Gespräch mit 80s80s Moderator George im Startalk.
Der Albumtitel „Freiheit Geilheit Männlichkeit" und die Themen, die angedeutet werden, lassen vermuten, dass hier kein Mainstream-Popalbum entstanden ist. Männlichkeitsbilder, Sexualität, gesellschaftliche Umbrüche und persönliche Rückblicke stehen im Mittelpunkt. Wer die bisherigen Arbeiten des Musikers kennt wird nicht enttäuscht und mit einem eher vielschichtigen Album belohnt.
Das Phänomen der "Neuen Männlichkeit", um das es bei den Songs größtenteils geht ist Reinhold Heil bereits in den frühen Neunzigern aufgefallen. Den Faden nahm er wieder auf, schrieb vierzehn neue abwechslungsreiche, eindringliche Songs, nun wieder in deutscher Sprache, in denen er dem Begriff der Männlichkeitsperformance nachspürte und all den Themen, die in diesem Spektrum umherflirren: der Geilheit (ausgelebt und unterdrückt), der Freiheit, dem Geld, dem Klimawandel und am Ende auch der eigenen Männlichkeit, rückblickend auf sein inzwischen 71-jähriges Leben als Musiker.
Gegenüber 80s80s fasst Reinhold Heil den Tenor seiner LP zusammen und erklärt, es gehe eigentlich um die Reduzierung auf das Wesentliche. Befreien wir uns von verkrusteten Grabenkämpfen ideologischer Übertreibungen sogenannter politischer Korrektheit aber auch von aggressiven Gegenreaktionen und besinnen uns doch ganz einfach auf das Wesentliche:
Das neue Album von Reinhold Heil, das sind teilweise sehr persönliche, fast schon philosophische Ansätze, die Reinhold Heil als Songwriter motivieren. Aber letztendlich bleibt der Spaß am Musikmachen und dem Zuhören, und wenn er mit den teilweise auch tanzbaren Popsongs Menschen erreicht, denen es einfach Fun bringt – dann sei dies natürlich auch ok – ähnlich wie bei Spliff damals.
Am stärksten blieb seine damalige Band Spliff ja mit „Carbonara“ in der Neuen deutschen Welle in Erinnerung. Tatsächlich aber identifizierten sich Spliff nicht wirklich mit dem NDW-Phänomen, gaben es irgendwann allerdings auf sich da „rauszureden“ – hört dazu Reinhold Heil:
Reinhold Heil ist mit neuem Album am Start, und wir sagen Glückwunsch nachträglich zum 71., den er am 18. Mai in seiner Wahlheimat Florenz gefeiert hat.
Stimme für Deine 5 Favoriten und schicke so Deine Lieblingssongs zurück ins Radio.
Das Ergebnis aller Votings hörst Du ab sofort jeden Sonntag von 12 bis 15 Uhr im 80s80s Countdown – auf 80s80s Real 80s Radio.