"Karate Kid: Legends" ist jetzt wieder im Kino
Der neue Film lässt die 80er in unseren Herzen wieder aufleben - wir sortieren für Euch die Geschichte und alle bisherigen Teile.
Der neue Film lässt die 80er in unseren Herzen wieder aufleben - wir sortieren für Euch die Geschichte und alle bisherigen Teile.
Ein eigenes Radio für den neuen Sound der 80er. Frische Songs der 80er-Stars, 80s-Hits Remixe und aktuelle Bands, die den Klang ihrer Vorbilder aus den 1980ern anstreben und weiterentwickeln.
Es gibt Filme, die vergisst man nie. Weil sie einem nicht nur einen spannenden Abend, sondern eine ganze Kindheit geschenkt haben. Weil sie Helden erschaffen haben, die einem zeigten, wie man aufsteht, wenn das Leben zuschlägt. "Karate Kid" war 1984 genau dieser Film – und am 29. Mai 2025 kehrt er zurück auf die große Leinwand: "Karate Kid: Legends" startet im Kino.
Für viele von uns war der Sommer '84 mehr als nur ein Filmstart – es war ein Lebensgefühl. Wir sahen uns in Daniel LaRusso, dem schmächtigen Jungen aus New Jersey, der es mit Mut, Herz und der Weisheit eines alten Karate-Meisters gegen eine ganze Bande fieser Schwarzgurte aufnahm. Wir haben die Dialoge auswendig mitgesprochen, Mr. Miyagis Bonsai-Zen verinnerlicht und glaubten fest daran, dass der Kranichtritt nicht nur Gegner, sondern auch das Schicksal ausknocken kann.
Jetzt, über 40 Jahre später, schlägt die Geschichte ein neues Kapitel auf – und bringt dabei nicht nur altvertraute Gesichter zurück, sondern vereint erstmals die Welten des Originals und der 2010er-Neuverfilmung. "Karate Kid: Legends" führt Daniel LaRusso (Ralph Macchio) und Mr. Han (Jackie Chan) in einem generationsübergreifenden Mentoren-Duo zusammen, das den jungen Li Fong (Ben Wang) auf einen neuen Pfad der Kampfkunst führt – voller innerer Konflikte, schmerzhafter Verluste und dem Wunsch, irgendwo dazuzugehören.
Die Karate Kid-Reihe ist längst mehr als ein Film – sie ist ein eigenes Universum. Und wie bei vielen Kult-Franchises stellt sich irgendwann die Frage: Wie war nochmal die richtige Reihenfolge? Hier ein Überblick für alle, die seit den 80ern dabei sind – oder es gerne wären:
Karate Kid (1984) – Das Original. Der Beginn aller Legenden: Daniel LaRusso, ein Teenager aus New Jersey, wird in Kalifornien zum Außenseiter – bis ihn Hausmeister Mr. Miyagi unter seine Fittiche nimmt und mit einer ungewöhnlichen Karate-Ausbildung auf ein Turnier vorbereitet, das alles verändern wird.
Karate Kid II – Entscheidung in Okinawa (1986) – Daniel LaRussos Reise in Mr. Miyagis Heimat, tief verwurzelt in japanischer Kultur: Daniel LaRusso begleitet Mr. Miyagi nach Okinawa, wo dieser seinen schwerkranken Vater besucht und sich seiner Vergangenheit stellen muss – eine Geschichte über Ehre, Liebe und einen Kampf, der nicht auf Turniermatten ausgetragen wird.
Karate Kid III – Die letzte Entscheidung (1989) – Der Kampf gegen alte Dämonen und neue Tricks aus dem Cobra-Kai-Lager: Daniel LaRusso wird erneut zur Zielscheibe, als Cobra-Kai-Rivale John Kreese einen teuflischen Plan mit seinem Kumpan Terry Silver ausheckt. Der Film zeigt Daniel LaRussos inneren Kampf, zwischen falscher Stärke und wahrer Disziplin.
Karate Kid IV – Die nächste Generation (1994) – Mit Hilary Swank als Julie, der nächsten Miyagi-Schülerin: Mr. Miyagi übernimmt ein weiteres Mal die Rolle des Mentors – diesmal für die rebellische Julie Pierce, die nach einem Schicksalsschlag lernen muss, Verantwortung und Ruhe zu finden, bevor sie kämpfen kann.
Karate Kid (2010) – Das Reboot mit Jackie Chan und Jaden Smith, in dem Karate durch Kung Fu ersetzt wurde: Der 12-jährige Dre Parker (Jaden Smith) zieht mit seiner Mutter nach China und muss dort gegen Mobbing und Fremdheit ankämpfen – bis der geheimnisvolle Hausmeister Mr. Han ihm Kung Fu näherbringt, in einer Neuinterpretation der klassischen Geschichte.
Cobra Kai (2018–2025) – Die Serie, die den Geist der Originalfilme modern fortführt: 34 Jahre nach dem legendären Turnier treffen Daniel LaRusso und Johnny Lawrence erneut aufeinander – diesmal als Erwachsene, gefangen zwischen Vergangenheit, Familie und der Frage: Was macht ein echter Sensei wirklich aus?
Der junge Li Fong sucht Halt in einer neuen Welt und wird zum Schüler zweier Meister – Daniel LaRusso und Mr. Han. Kung Fu und Karate verschmelzen, und mit ihnen die Geschichte eines ganzen Franchise.
Erwähnenswert der Vollständigkeit halber ist auch die wenig bekannte Zeichentrickserie "The Karate Kid" aus dem Jahr 1989. Sie lief in den USA auf NBC und zeigte Daniel LaRusso und Mr. Miyagi auf einer weltumspannenden Suche nach einem magischen Schrein – inklusive Abenteuer, übernatürlicher Elemente und einer neuen Begleiterin namens Taki Tamurai. Inhaltlich hatte die Serie allerdings kaum noch etwas mit den Filmen zu tun, eher erinnerte sie an klassische Cartoon-Formate jener Zeit. In Deutschland wurde sie nie ausgestrahlt und auch von den Machern von "Cobra Kai" später ausdrücklich nicht als Teil des offiziellen Kanons betrachtet. Kurzum: Ja, es gab sie – aber für die eigentliche Geschichte der Karate-Kid-Saga spielt sie keine Rolle.
Eine Figur, die im neuen Glanz besonders hell (und gleichzeitig gebrochen) schimmert, ist übrigens Johnny Lawrence – Daniel LaRussos einstiger Rivale, der in den 80ern das Gesicht von Cobra Kai war. In "Cobra Kai" erleben wir ihn neu: nicht mehr als Fiesling im schwarzen Gi (der traditionellen Kampfkunstkleidung), sondern als gescheiterten Mann, der mit Dosenbier zum Frühstück und verbeulter Würde in einem billigen Apartment haust. Johnny Lawrence ist das Paradebeispiel dafür, dass hinter jedem Bösewicht eine Geschichte steckt – voller verpasster Chancen, kaputter Vorbilder und Sehnsucht nach Anerkennung. Seine Entscheidung, das Cobra-Kai-Dojo wiederzueröffnen, wirkt wie ein letzter Versuch, sich selbst zu retten – auch wenn er dabei ungewollt alte Dämonen heraufbeschwört. Es ist eine der größten Stärken der Serie, dass sie ihm Raum gibt, sich zu entwickeln. Und wie sagt Mr. Miyagi so treffend: "No such thing as bad student, only bad teacher. Teacher say, student do." Johnny Lawrence war nie der Böse – nur jemand, der nie einen Mr. Miyagi hatte. Und genau das macht seine Geschichte heute umso bewegender.
Besonders spannend: Die Regie für den ganz neuen Teil übernimmt Jonathan Entwistle, der nicht nur durch seinen eigenwilligen Stil auffällt, sondern vor allem durch seine gefeierte Arbeit an der britischen Serie "The End of the Fucking World". Die düster-poetische Coming-of-Age-Geschichte zweier verlorener Teenager auf einem Roadtrip zwischen Mord, Flucht und ersten echten Gefühlen war ein Hit bei Kritik und Publikum – nicht zuletzt wegen Jonathan Entwistles Gespür für schräge Dialoge, leise Tragik und stilistische Nostalgie. Die Serie ist in Deutschland leider noch eher ein Geheimtipp. Dass genau dieser Regisseur nun das Karate Kid-Franchise weiterführt, passt: Es sind verlorene Teenager – oder waren es einmal. Nur dass sie in ihrem Roadtrip nicht abhauen, sondern sich stellen. Sich selbst, ihren Ängsten, ihren Gegnern. Ganz im Sinne von Mr. Miyagis weiser Aussage: "Walk right side, safe. Walk left side, safe. Walk middle, sooner or later… get the squish just like grape."
Der Trailer zu "Karate Kid: Legends" bringt es auf den Punkt: Zwei Meister, zwei Traditionen, zwei Stile. Mr. Han sagt: "Du hast Kung-Fu-Grundlage." Daniel LaRusso ergänzt: "Und die ergänzen wir mit Karate." Der neue Schüler Li Fong soll lernen, dass aus zwei Ästen ein stabiler Baum wachsen kann – und das ist mehr als nur eine Metapher für Kampfkunst.
Karate stammt aus Japan, genauer gesagt von der südlichen Insel Okinawa, und bedeutet übersetzt so viel wie "leere Hand". Diese Bezeichnung trägt schon den zentralen Gedanken in sich: Karate ist eine Kampfkunst ohne Waffen – sie trainiert die reine Körperbeherrschung, mit klarem Fokus auf Schlag- und Tritttechniken, auf Blocken und Kontern. Die Bewegungen sind eher gradlinig und wirken auf den ersten Blick kompakt und direkt. Hinter all dem steht eine Philosophie, die stark auf Verteidigung ausgerichtet ist. Meister Miyagi hat es einst schlicht auf den Punkt gebracht: "Karate for defense only." Das Training in Karate besteht dabei nicht nur aus Kampftechniken, sondern auch aus sogenannten Kata – festgelegten Bewegungsabläufen, die wie stille Geschichten erzählt werden und geistige Disziplin ebenso schulen wie den Körper.
Kung Fu hingegen hat seine Wurzeln in China und ist viel weniger eine einzelne Technik als vielmehr ein Oberbegriff für eine riesige Vielfalt an Stilen, Schulen und Richtungen. Der Begriff selbst bedeutet ursprünglich nichts anderes als "harte Arbeit" oder "meisterhafte Fähigkeit". Kung Fu umfasst viele sehr unterschiedliche Bewegungsformen, manche geschmeidig und rund, andere explosiv und animalisch – inspiriert etwa von Tigern, Kranichen oder Schlangen. Die Techniken wirken oft tänzerischer, beinahe akrobatisch. Anders als im eher militärisch strukturierten Karate spielt im Kung Fu der Bezug zur inneren Energie, zum sogenannten "Chi", eine wichtige Rolle. Die Grenzen zwischen Kampf, Meditation und Kunst verschwimmen hier deutlich.
Trotz all dieser Unterschiede sind sich beide Stile in ihrer Essenz erstaunlich nah: Sie lehren Respekt, Disziplin, Selbstbeherrschung und geistige Reife. Weder im Karate noch im Kung Fu geht es darum, blind zuzuschlagen. Vielmehr stehen beide für den Gedanken, durch das Beherrschen des eigenen Körpers auch sich selbst besser zu verstehen. Vielleicht ist das der Grund, warum der neue Film "Karate Kid: Legends" diese beiden Strömungen nicht gegeneinander ausspielt, sondern sie vereint.
Auch wenn "Cobra Kai" als Serie neue Standards gesetzt hat – das Kino ist der wahre Heimatort dieser Geschichte. Auf der großen Leinwand wirkt jeder Schlag, jede Weisheit, jede Trainingseinheit zehnfach stärker. "Karate Kid: Legends" ist nicht nur ein neues Kapitel. Es ist ein Rückblick, eine Liebeserklärung, ein Update und ein Aufbruch in einem. Und wer ganz genau hinhört, erkennt: Mr. Miyagis Geist ist noch immer da. "Karate Kid: Legends" ist eine Erinnerung daran, dass der Weg zum Selbstbewusstsein manchmal mit einem Pinsel beginnt.
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