"Weird: The Al Yankovic Story" - alles nur Medienhype?
Vor ein paar Tagen wurde Weird Al' Yankovic 65 Jahre alt. An diesem Tag entbrannte in der 80s80s-Redaktion ein kleiner Streit. Welches Team seid ihr?
Vor ein paar Tagen wurde Weird Al' Yankovic 65 Jahre alt. An diesem Tag entbrannte in der 80s80s-Redaktion ein kleiner Streit. Welches Team seid ihr?
Schon seit den späten 1970er Jahren nimmt Weird Al' Yankovic Pop-Hits und verwandelt sie in clevere, oft absurde Versionen, die die Popkultur aufs Korn nehmen und dabei auch musikalisch beeindrucken. Mit Songs wie "Eat It", seiner genialen Parodie auf Michael Jacksons "Beat It", oder als Chirurg in "Like a Surgeon" (Madonnas "Like a Virgin"), hat Weird Al' Yankovic die Musikindustrie immer wieder humorvoll unterwandert. Nicht nur seine Musik, auch seine Film- und Fernsehauftritte haben ihn zu einer Kultfigur gemacht, und seine treue Fangemeinde liebt ihn dafür, dass er die Popkultur so humorvoll aufs Korn nimmt. Wer "Weird Al" hört, bekommt nicht nur Lacher, sondern auch musikalisch gut umgesetzte Parodien, die einfach Spaß machen. Zumindest in den USA ist das so, in Deutschland ist der Kult nie so wild gefeiert worden, geschweige denn erfolgreich in den Charts gewesen.
Letztes Jahr war "Weird: The Al Yankovic Story" ein Top 10-Film auf Netflix. Da haben sich die Fans in Deutschland dann doch etwas gewundert. Dazu muss erst mal gesagt werden, dass es sich um eine parodistische Filmbiografie handelt. Das ahnt der Zuschauer nach wenigen Minuten klar, wenn der junge Al Yankovic auf eine illegale Polka-Party geht. Zudem wird auch schnell klar: an diesem Projekt sind massenhaft prominente Schauspieler beteiligt. Das fängt natürlich mit dem Hauptdarsteller an: Harry Potter-Darsteller Daniel Radcliffe zeigt sich von einer ganz neuen Seite. Apropos Seite: Evan Rachel Wood spielt Madonna, und sie ist die Freundin von Al Yankovic. Madonna und Al Yankovic? Waren die jemals ein Paar? Natürlich nicht. Und Madonna wurde natürlich auch nie vom Drogenbaron Pablo Escobar entführt (um dann von Al Yankovic befreit zu werden).
Regisseur Eric Appel (von dem die erfolgreiche Serie "Brooklyn Nine-Nine" stammt) nimmt es einfach nicht so ernst mit biografischen Daten. Das gipfelt darin, dass Weird Al' Yankovic im Film beschließt, keine Parodien mehr zu schreiben, und stattdessen "Eat It" veröffentlicht - um von Michael Jackson mit "Beat It" parodiert zu werden.
In der 80s80s-Redaktion hat der Film kürzlich nochmal richtige Diskussionen ausgelöst. Auf der einen Seite: die Fans, die glauben, dass Weird Al' Yankovic nur durch eine vollkommen überdrehte Biografie würdig verfilmt werden kann, auf der anderen Seite die Biopic-Fans, die sich, naja, etwas veräppelt gefühlt haben.
"Diese 'Doku' war zu verwirrend. Bis ich verstanden hatte, dass das wohl alles so nicht ganz passiert war, waren 25 Minuten rum. Und DANN fand ich es total blöd, weil ich ein Biopic erwartet hatte und wirklich wissen wollte, wie sein Leben war!"
"Wenn man sich mit der amerikanischen Pop-Kultur auskennt, gibt es sehr unterhaltsame Auftritte von Jack Black als mächtigen Radiomann Wolfman Jack oder Rainn Wilson als Dr. Demento. Auf dessen Party dreht die Handlung dann auch völlig ab: Conan O'Brien tritt als Andy Warhol auf, Nina West als Divine und David Dastmalchian wird als John Deacon von Queen richtig emotional. Deutschen Zuschauern mögen die Referenzen nicht so viel sagen, aber ich habe sehr gelacht. Einfach weird."
Diese Meinung teilt mindestens die Hälfte der 80s80s-Redaktion. Die andere Hälfte tröstet sich mit der Tatsache, dass der Film für Netflix ein großer Erfolg war, und das Konzept des "durchgedrehten Biopic" wohl nicht beerdigt wurde. Wie auch immer: die gesamte Redaktion wünscht Weird Al' Yankovic zum 65. einen schönen Geburtstag!
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