Rest in Peace, Quincy Jones!
Quincy Jones produzierte Legenden wie Michael Jackson und mit "Thriller" eins der größten Alben der Musikgeschichte. Am Sonntagabend ist Quincy Jones im Alter von 91 Jahren gestorben.
Quincy Jones produzierte Legenden wie Michael Jackson und mit "Thriller" eins der größten Alben der Musikgeschichte. Am Sonntagabend ist Quincy Jones im Alter von 91 Jahren gestorben.
Ein Special zum Tod von Quincy Jones hört ihr heute Abend (Montag, 04.11.24) bei Medy in der Show "Funk & Soul". Ab 20 Uhr auf DAB+ einschalten!
"Der Produzent muss die Vision zur Vollendung führen. Wenn ein Album nicht gut läuft, sagen alle, dass es die Schuld der Produzenten war; wenn es also gut läuft, sollte es auch deine Schuld sein. Die Tracks entstehen nicht einfach so. Der Produzent muss das Geschick, die Erfahrung und die Fähigkeit haben, die Vision zur Vollendung zu führen."
Demnach brauchte Quincy Jones gerade mal einen Anruf um, um Eddie Van Halen für den Albumsong „Beat It“ ins Studio zu bekommen. Eddie Van Halen erinnerte sich 2012 in einem CNN-Interview wie der spontane Anruf von Quincy Jones bei ihm Zuhause ablief: "Wie würde es dir gefallen, herzukommen und auf Michael Jacksons neuer Platte zu spielen?"
Aber schauen wir wie alles begann bei Quincy Jones. Es war alles andere als einfach für den noch jungen Quincy Jones.
Kaum war Quincy Jones im Schulalter, wurde seine Kindheit dramatisch erschüttert. Seine Mutter litt unter mentalen Herausforderungen. Solche Krankheiten wurden in den 30ern noch brachial behandelt. Sarah Frances wurde vor den Augen von Quincy Jones auf ihrem Bett überwältigt, in eine Zwangsjacke gesteckt und verschwand in eine Heilanstalt. Danach wuchs Quincy Jones bei seiner Großmutter Mary Belle Lanier auf.
Rassismus war ein Thema, mit dem Quincy Jones in den nächsten Jahren als Musiker ständig konfrontiert sein würde. Mit Frank Sinatra schaffte er nicht nur musikalische Meilensteine wie "Fly Me to the Moon" (1964 nahm Frank Sinatra das Stück, arrangiert von Quincy Jones, auf. Die Astronauten des Raumschiffs Apollo 10 spielten den Song während ihres Fluges in die Mondumlaufbahn. 1969 wurde der Song auch bei der Mondlandung gespielt). Quincy Jones und Frank Sinatra kämpften auch gegen den alltäglichen Rassismus im Musikgeschäft. Als Quincy Jones einen Auftritt in Las Vegas ablehnte, weil die farbigen Musiker nicht in der Innenstadt übernachten durften, konnte Frank Sinatra eine Abschaffung dieser rassistischen Regelung erwirken.
Dennoch hatte der Rassismus seine Spuren hinterlassen. Dutzende von Soundtracks hat Quincy Jones in seinem Leben geschrieben. Dennoch quälte ihn in den frühen 60ern die Frage, ob er als "Schwarzer Musiker" überhaupt Soundtracks für Filme würde schreiben können. So tief hatten sich die Vorurteile in ihn hineingefressen. 20 Jahre später schrieb Quincy Jones die Filmmusik für "Die Farbe Lila" und bekam dafür den Oscar und schaffte ein Denkmal gegen die Sklaverei in den USA.
Mit dem Charitysong "We Are The World" öffnete sich für Quincy Jones der Anfang eines neuen Kapitels. Er wurde nach seinen Produktionen für Michael Jackson endgültig auch im Mainsream zu einer Ikone – musikalisch und sozial.
Quincy Jones war lange Zeit einer der aktivsten Unterstützer der "Habitat for Humanity"-Organisation. Quincy Jones war im Kampf gegen die Apartheit in Südafrika sehr aktiv und enger Vertrauter des damaligen Präsidenten Nelson Mandela.
Auf die Frage, was Quincy Jones im Leben denn nicht erreicht habe, antwortete er "eine gute Ehe". Quincy Jones hat sieben Kinder von vier Frauen.
Eine große Familie, die nun um ihn trauert. Eine riesige Schar von Fans, die weltweit Quincy Jones gedenkt, und eine Musikwelt , die eines ihrer wichtigsten Gesichter verloren hat.
Rest in Peace, Quincy Jones!