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The Cure – Carnage Visors (Film, 1981)
The Cure – Carnage Visors (Film, 1981)
05.06.2025

The Cure: Der verlorene Film

Robert Smith bestätigt: im Herbst 2025 soll es mit The Cure wieder auf Tour gehen. Jetzt stellt sich die Frage: Wird auch ihr legendärer Vorfilm "Carnage Visors" ein Comeback erleben?

Frank the Baptist mit Die, Die My Darling

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Kehrt "Carnage Visors" von The Cure zurück auf die Bühne?

The Cure planen für Herbst 2025 ihre nächste Tour, das hat Robert Smith gerade gegenüber dem Rolling Stone bestätigt. Der 65-Jährige deutete außerdem an, dass er gerne regelmäßig bis 2028 auftreten würde – was angesichts des nahenden 50. Bandjubiläums eine stimmige Perspektive ist. Schon jetzt verspricht die Band für die kommende Tour "rare songs and deep cuts". Für Fans, die sich mit den dunkleren Frühwerken verbunden fühlen, ist das eine Einladung zum Spekulieren. Wird es womöglich auch ein Wiedersehen mit jenem Kunstprojekt geben, das zu den rätselhaftesten Momenten in der Bandgeschichte zählt?

The Cure 1981 Carnage Visors extract
The Cure 1981 Carnage Visors extract

Ein Film als Vorband

"Carnage Visors" war ein animierter Kurzfilm, den The Cure 1981 ausschließlich als Eröffnung für ihre Konzerte der "Faith"-Tour zeigten – statt eines klassischen Supports. Produziert wurde der Film von Ric Gallup, dem Bruder von Bassist Simon Gallup. Visuell war es eine düstere Collage aus Stop-Motion und gezeichneten Puppen, stilistisch angesiedelt irgendwo zwischen Art-House-Horror, Endzeitästhetik und minimalistischer Meditation. Dazu lief ein knapp halbstündiger Soundtrack, komponiert von The Cure – ein Instrumental aus langsamen, schwebenden Synth-Flächen, weit entfernt von jeglicher klassischen Songstruktur. Die Zuschauer erlebten also 28 Minuten lang eine wortlose, melancholische Puppen-Apokalypse, bevor The Cure überhaupt die Bühne betraten.

Der Film wurde nie veröffentlicht, nicht im Fernsehen gezeigt, nicht auf Video oder DVD verbreitet. Nur drei bekannte Kopien existieren: bei Robert Smith, bei Ric Gallup und in den Bandarchiven. Was bleibt, ist der Soundtrack – nachhörbar auf der Deluxe-Edition von "Faith" und einer limitierten Picture Disc – sowie ein paar Sekunden wackeliger Bootleg-Mitschnitte. Gerade weil so wenig von dem The Cure-Film existiert, hat sich um ihn ein Kult entwickelt, der bis heute anhält. "Carnage Visors" ist nicht einfach ein Konzert-Intro – es ist ein Phantom, ein düsteres Kunstexperiment, das zur DNA von The Cure gehört.

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2025 – das perfekte Comeback für "Carnage Visors"?

Mit dem angekündigten Tourstart 2025 stellt sich die Frage, ob The Cure diese Geschichte noch einmal aufleben lassen. Die Band greift in ihren Shows immer wieder bewusst auf Vergangenheit zurück, zuletzt etwa bei der Reflections-Tour 2011, bei der sie die ersten drei Alben chronologisch und vollständig spielten. Und weil Regisseur Tim Pope aktuell an einer The Cure-Dokumentation arbeitet, wächst die Hoffnung, dass bislang verschlossenes Archivmaterial ans Licht kommt. Vielleicht sehen wir erstmals mehr als ein paar Sekunden von jenem Film, der ein Konzerterlebnis wie kein zweites einläutete.

Ob "Carnage Visors" als filmischer Auftakt oder auch nur als Zitat im Bühnenbild zurückkehrt – es wäre ein starkes Zeichen. Ein Hinweis darauf, dass The Cure sich nicht nur nostalgisch erinnern, sondern ihre düstere Frühphase in die Gegenwart holen. Und ein Moment, auf den viele warten, die diese Band nicht als Pop-Act, sondern als Klangarchitekten der Dunkelheit kennengelernt haben.

The Cure - Boys Don't Cry (Official Musicvideo)

The Cure - Boys Don't Cry
The Cure - Boys Don't Cry
Folge 0 | 21.08.2023 | 8:20

The Cure - Boys Don't Cry

Dieser Song brauchte wirklich lange, bis er endlich der Hit wurde, den die Band erwartet hatte. Denn als er 1979 zum ersten Mal veröffentlicht wurde, interessierte sich kaum jemand für den Track. Warum das Lied erst im zweiten Anlauf die Charts eroberte und wie "The Cure" in der Zwischenzeit zu Weltstars wurden, erzähle ich Euch in dieser Pop Story.

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